Noch vor dem Morgengrauen, geschützt durch Spezialeinsatzkräfte der Polizei, wurde der Strom gekappt. Das Verbrechen: In der Corona-Krise tauschlogikfrei Seife produzieren für die, die es am Nötigsten haben. Der Tatort: die ehemalige Baustofffabrik Vio.Me in Thessaloniki. Nach der Wirtschaftskrise von 2008 wurde der Betrieb von der Belegschaft in Selbstverwaltung übernommen und die Produktion innerhalb kürzester Zeit auf ökologische Reinigungsmittel umgestellt. "Wir werden euch das Verbrechen verraten, das wir in den letzten Wochen seit Beginn der Pandemie begangen haben. Wir haben Seifen hergestellt, um sie nach Moria zu schicken, an Leute, die keine haben. Wir haben Reinigungsmittel für Gefängnisse, die der Staat der Pandemie ausgeliefert hat, produziert. Und natürlich haben wir weiterhin Reinigungsmittel hergestellt, um Familien der ärmsten sozialen Schichten zu beliefern, die eigentlich vor dem Virus kaum geschützt werden, denn sie müssen in eng zusammengepferchten Produktions­stätten für die Profite der Arbeitgeber schuften."

Ihr Fazit: "Es ist für den Staat und die Arbeitgeber* nicht rentabel, die arbeitenden Menschen, die Geflüchteten, die Gefängnisinsassen zu schützen. Aus diesem Grunde sind sie der Pandemie ausgeliefert. Doch wenn es um kollektive Kämpfe geht, dann sind solche Verbote rigoros anzuwenden. Der Staat will die Fabrik schließen, will die Produktion mitten in der Corona-Krise stoppen. Er ordnet die Schließung einer Fabrik an, die die Sicherheitsmaßnahmen für die Gesundheit der Arbeiter*innen sorgfältig beachtet, während große Arbeitgeber* nicht kontrolliert werden."

Vio.Me mit einer Unterschrift für ihre Legalisierung unterstützen geht hier: http://www.viome.org/2020/04/sie-nutzen-die-ausgangssperre-um-die.html Vio.Me-Seife kaufen (und damit unterstützen) hier: https://www.viomecoop.com/ oder vielleicht leichter z.B. hier: https://www.neues-deutschland.de/shop/article/1459064 Vio.Me durch eine Spende unterstützen hier: http://gskk.org/?p=6078

Über Vio.Me und andere Betriebsbesetzungen mehr erfahren von Dario Azzellini (u.a. Co-Regisseur des Dokumentarfilms Occupy-Resist-Produce - Vio.Me ) lässt sich morgen in einer Online Lecture sowie Mitte Mai in einem dreitägigen Webinar; beides findet sich hier: https://www.rosalux.de/news/id/42045/wir-koennen-auch-anders-2

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