Die Allmende wachsen lassen ist in diesem Blog als Ziel einer solidarischen Landwirtschaftsinitiative genannt worden, doch ohne dies weiter auszu­führen. Es geht sicher nicht um Gras oder den Zu­kauf von Boden. Im Magazin OYA für enkeltaug­liches Leben (nicht: ‚schon wieder‘ – von denen stammt der Begriff!) findet sich eine schöne Definition. OYA versteht sich als tauschlogikfrei, doch das gedruckte Heft „ist Ausdruck einer Allmende, nicht die Allmende selbst“, so schrieb es einmal das Redaktionsmitglied Matthias Fersterer. Stattdessen sei die Allmende „der Prozess zwischen den Menschen, die OYA hüten, pflegen, nähren“: die Redaktion und die Autor*innen, Genossenschaftsmitglieder, Leser*innen sowie „Menschen, die durch OYA verbreitete Gedanken in die Praxis umsetzen, Mitdenker*innen, die diese Gedanken weiterspinnen, und auch die mehr-als-menschliche-Welt in und um uns, ohne die wir nicht einen Augenblick existieren, geschweige denn OYA in die Welt bringen könnten“.

Vorbild ist tatsächlich die Solidarische Landwirtschaft. So wie bei einer SoLaWi die Rollen »Konsument\ìn« und »Produzent*in« überwunden werden, und stattdessen die einen ihr Wirken und ihre Erfahrung geben und die anderen – oft in anonymen Bietrunden – Geld, manche Mitarbeit, und die Ernte nach gemeinsam festgelegten Regeln geteilt wird, so wird auch bei der Allmende OYA die von den Mechanismen Kaufen und Verkaufen geprägte Logik des Äquivalenztauschs überwunden "und es beginnt die Sphäre des Beitragens und Ermöglichens nach Notwendigkeit, Fähigkeit und Neigung". Diesen Weg geht die Allmende OYA seit nun einigen Jahren. »Raus aus entfremdeter Arbeit! Raus aus der Tauschlogik! Stattdessen: Sich der Welt zueignen, in Verbundenheit tätig sein, Wege zu ... solidarischem Handeln wagen – schlicht: gemeinschaffen!«

OYA findet sich auch im Netz, aber nicht vergleichbar mit dem gedruckten Heft: https://oya-online.de

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