Dass nach einem neuen Beulenpest-Fall in Nordchina das Jagen und das Essen von Murmeltieren verboten wurde, und das auch nur bis Ende des Jahres, ist durchsichtigerweise ein Vorwand für das Posten eines Chunk-VIdeos:
sowie eines Kommentars der Philosophin und Tierrechtlerin Hilal Sezgin in der Zeit. Während der Spiegel heute damit aufmacht, dass Hundertausende Schweine "auf den Tod warten" und "nicht sterben dürfen" - sie selbst werden das vermutlich anders sehen, warten womöglich gar auf das Leben und ein klein bisschen Lebensfreude, könnte ja sein... - erinnert Sezgin daran, dass auch Biotiere, jenseits der weltweit jährlich 800 Millionen in Schlachtfabriken getöteten Tiere, nicht freiwillig in den Tod gehen und schon gar nicht glücklich.
"Es mag zwar sein, dass die Gesellschaft alltagstaugliche Rahmungen und moralpsychologische Rechtfertigungsmuster bereithält, dass die Psyche der im Schlachthof Arbeitenden nicht unbedingt Schaden nimmt. Für die Psyche einer Gesellschaft können diese Entlastungsmanöver jedoch nicht gut sein. Es kann nicht gut sein, wenn der beschriebene Mechanismus des Von-sich-weg-Schiebens alltäglich eingeübt wird. Dies geschieht ja nicht nur beim Schlachten, sondern bei jeder Mahlzeit, bei der auf einem Bein herumgekaut wird und einem die Stimme der Tradition unbemerkt und gleichsam beschwichtigend zuraunt: 'Es ist nur ein Hühnerbein.' All die Maßnahmen, die derzeit erwogen werden, um das Leid der Nutztiere ein wenig zu mindern, sind eben auch Beschwichtigungen ... es ist verdienstvoll, mit der jeweiligen Landwirtschaftsministerin um jeden Zentimeter Sauenkäfig zu streiten. Aber irgendwer muss auch dafür kämpfen, dass die Sau irgendwann tatsächlich rauskommt – raus aus dem System, raus aus der Nutzung als Gebärmaschine, runter von dem vorgezeichneten Weg zum Schlachthof. Jemand muss die Ideale eines friedlichen Zusammenlebens mit anderen Spezies hochhalten. Es müssen auch diejenigen angehört werden, die oft 'radikal' oder 'utopisch' geschimpft werden, weil sie sich trauen, vom Recht auf Freiheit und Leben auch bei nicht menschlichen Tieren zu sprechen."