Inwieweit ist Ungleichheit nicht nur ungewollte Nebenwirkung, sondern tragendes Prinzip globaler Ökonomie? So dass die Basis 'unseres' Wohlstands das Elend der 'Anderen' ist? Dem geht die (noch) laufende Ausstellung Circular Flow im Kunstmuseum Basel nach. Morgen findet online die Abschluss­diskussion statt - inklusive virtuellem Schnell­rundgang.

"Ohne nackte Armut gäbe es in Asiens Textilfabriken keine 72-Stunden-Wochen für 40 Euro Monatsgehalt und in Afrikas Rohstoffminen keine gänzlich unbezahlte Kinderarbeit; niemand würde dort auf Müllbergen den Elektro­schrott des Westens mit blossen Händen trennen oder den eigenen Körper zu Markte tragen." Erst die Ungleichheit garantiere Rohstoffe zu Schleuderpreisen, die Talentabwanderung, also den Braindrain, aus ärmeren Ländern in die reichen, und die in umgekehrter Richtung verlaufende Überflutung der Märkte des Globalen Südens mit westlichen Abfall- und Billigprodukten, die lokalen Produzierenden die Lebensgrundlage rauben.

Im Online-Gespräch am Donnerstag wird diskutiert, welche Möglichkeiten aus einer solidarischen Perspektive be­ste­hen. "Die COVID-19-Pandemie stellt aktuell kapitalistische Strukturen auf den Prüfstand: Intersektionale Ungleich­heiten treten deutlicher zutage, gleichzeitig formieren sich solidarische Initiativen, die eventuell als Modelle für alternative Lebensweisen dienen können. Die Ausstellung Circular Flow thematisiert Prinzipien des Ökonomischen in Zeiten der Globalisierung und welche sozialen, ökologischen und politischen Konsequenzen sich daraus ergeben – Fragen, die sich aktuell mit grösster Dringlichkeit stellen."

16. Juli, 18h15 - von dieser Webseite aus findet mensch den Weg dorthin

Und hier geht es zum (kostenlosen) Reader der Ausstellung.

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