Wer jenseits von Appellen an Markt und Staat der Forderung nach Krankenwagen statt Panzer nach­kommen und dabei die solidarischen Strukturen in der kurdischen Stadt Rojava unterstützen möchte sowie etwas Geld zur Verfügung hat, kann für eine mobile Klinik spenden: Berlin-Friedrichshain/ Kreuz­berg als Partner­‘stadt‘ von Dêrik in Rojava/Nordsyrien sammelte die letzten Tage bereits 25.000 Euro für eine mobile Klinik. Damit konnte ein entsprechendes Fahrzeug erworben werden. Nun geht es in einem zweiten Schritt um den dafür notwendigen Ausbau.

„Mit unserem Spendenaufruf unterstützen wir ein Projekt der Stiftung der freien Frau in Rojava/Nordsyrien (WJAR) und des kurdischen Roten Halbmonds Heyva Sor. Die Arbeit der Stiftung, die im September 2014 als unabhängige und gemeinnützige Organisation von kurdischen und arabischen Frauen gegründet wurde, ist getragen von dem Leitgedanken: Die freie Frau ist die Basis einer freien Gesellschaft. Sie setzt sich dafür ein, Gewalt gegen Frauen abzubauen und überall die Möglichkeiten für Frauen zu verbessern, sich in den Umgestaltungsprozess der Gesellschaft einzuschalten. Bisher konnte die Stiftung in Kooperation mit internationalen Partnerorganisationen u.a. Gesundheitszentren, Kindergärten und das Frauendorf Jinwar aufbauen. Außerdem verbesserte sie die Situation der Frauen in den Flüchtlingslagern und leistete Bildungsarbeit. Alle Projektbereiche sind zwei- bis dreisprachig organisiert."

Die IL Berlin ergänzt auf ihrer Solidaritätsseite: "Die EU und die deutsche Politik unterstützen weiterhin die Türkei mit Waffen und weigern sich, ihrer Verantwortung gegenüber der Selbstverwaltung in Rojava nachzukommen u.a. bei der Rücknahme gefangener deutscher IS-KämpferInnen. Jegliche Hilfe oder Anerkennung wird verweigert. Stattdessen wird der Flüchtlingsdeal mit der Türkei verlängert, Geflüchtete militärisch abgewehrt mit all den Folgen von furchtbarem menschlichem Leid.

Ein Ausbruch des Coronavirus könnte verheerende Auswirkungen insbesondere in den Flüchtlingscamps haben. Die selbstverwaltete Region beherbergt in Nord- und Ostsyrien mehrere hunderttausend Binnenflüchtlinge. Während die Türkei weiterhin große Gebiete Rojavas besetzt hält, sabotiert sie den Alltag der Bevölkerung und die gesundheit­lichen Präventionsmaßnahmen der Selbstverwaltung gegen Corona – sie hat das Wasserwerk Alouk unter ihre Kontrolle gebracht und dreht einer ganzen Region schlicht das Wasser ab. ... Appelle an internationale Organisa­tionen zur Unterstützung angesichts der Corona-Gefahr blieben unbeantwortet. Dabei waren es die kurdischen Milizen und die dortige Bevölkerung, die den sogenannten Islamischen Staat unter hohen Opfern besiegt und damit uns alle vor dessen Terror geschützt haben. Dafür gebührt ihnen unser Respekt und unsere Unterstützung."

Spenden könnt Ihr hier: Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik e.V. IBAN: DE54 4306 0967 1225 6804 00 BIC: GENODEM1GLS GLS Bank Verwendungszweck: „Mobile Klinik“ Die Spenden sind steuerlich absetzbar.

https://staepa-derik.org/2019/10/spendenaufruf-fuer-eine-mobile-klinik-in-derik/

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